Newsletter ESU 114
EUROPÄISCHE SENIOREN UNION (ESU)
ESU Newsletter „SENIOR INTERNATIONAL“ Ausgabe Nr. 114 3. Mai 2015
EVP: „Eine Tragödie“ hat Manfred Weber den Tod Tausender Flüchtlinge im Mittelmeer
genannt. Der EVP-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament ist sich dabei mit dem EU-Ratsvorsitzenden Donald Tusk und dem Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker einig. Sie begrüßten die am 29. April getroffenen Entscheidungen der Staats- und Regierungschefs, dem Problem durch mehr finanziellen Aufwand für die Rettung und den Kampf gegen die Schlepperbanden zu begegnen. Nach Auffassung vieler Bürger gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Sie fordern Solidarität mit den Asylanten durch Unterstützung für die Herkunftsländer, die Ausweitung der Bergung bis an die Küsten Afrikas und eine Willkommenskultur überall in Europa, die diese Bezeichnung verdient.
ESU: „Erzähl uns deine Geschichte“ /“Tell us your story“ ist ein Projekt der ESU, das Präsidentin An Hermans zum EU-Tag der Solidarität zwischen den Generationen am (29.April) offiziell gestartet hat. Sie rief alle Bürger Europas auf, Gespräche mit älteren Bürgern zu führen, die sich gesellschaftlich engagieren. Diese beispielhaften Dialoge könnten die Beziehungen der Generationen verbessern und das aktive bürgerschaftliche Engagement befördern. Es ist vorgesehen, einige der Interviews später zu veröffentlichen. Erste Einsendungen werden auf der Sommerakademie in Wien am 4. Juli vorgestellt. Mehr Informationen – auf deutsch, englisch und französisch – finden sich auf der Website der ESU (www.esu.epp@eu) sowie bei Facebook.com/esu.eu unter dem Titel des Projekts.
Deutschland: Auf der größten Kriegsgräberstätte des Landes in Halbe fand 70 Jahre nach dem Ende der Kesselschlacht ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken der über 20 000 Toten statt, unter denen sich auch viele Zivilisten befanden. An der Seite von Außenminister Steinmeier legte Jan Luther, Bundesgeschäftsführer der Senioren-Union, ein Blumengebinde nieder. In seiner Begleitung befanden sich Pfarrer i.R. Manfred Claubert (Senioren Union Dahme-Spreewald) und der Redakteur des Newsletters, auch als Landes-Ehrenvorsitzender der Senioren-Union Brandenburg. Auf der Schleife stand: „Die Opfer mahnen zum Frieden“. In einem feierlichen Zeremoniell wurden 123 erst kürzlich geborgene Opfer der Schlacht feierlich beigesetzt. Der Kessel von Halbe im April 1945 wird auch als „das Stalingrad auf deutschem Boden“ bezeichnet. Hier standen sich neun Tage lang Rotarmisten und Angehörige der Wehrmacht im erbitterten Ringen gegenüber. Das Grauen endete erst am Tag von Hitlers Selbstmord.
Initiator des Gedenkens war der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Durch ihre Teilnahme und aktive Mitwirkung an der Feier haben Jugendliche den für den 29. April ausgerufenen „EU-Tag der Solidarität zwischen den Generationen “ mit Leben erfüllt.
Zu ihrer Mitverantwortung für die Verbrechen der Nationalsozialisten hat sich die evangelische Kirche in Weimar (DE) bekannt. Angesichts des KZ Buchenwald vor ihrer Stadt hätten „viele Christen nicht mutig bekannt und benannt“, was hier geschah, erklärte Superintendent Herbst. Das Lager war am 11. April 1945 von der US-Armee befreit worden.
Ukraine/Deutschland: Gegen die zunehmende Armut der Ukrainer kämpft Elisabeth Kunze mit ihrem Verein „Cura Hominum – Sorge für Menschen“ mit Sitz in Lobetal bei Bernau (DE) an (www.ukraine-hilfe.de; Mail: kunze@ukrainehilfe.de; Tel.:+49 (0)3338 66461. Gute Unterstützung erhält sie von Rosalinde Radigk in Lübben (beide Orte Im deutschen Bundesland Brandenburg). Jährlich gehen 20 bis 25 t an Hilfsgütern wie Kleidung, Haushaltsgegenstände und Spielsachen auf die Reise. Jeder Transport kostet bis zu 2000 Euro. Das transportfreundliche Verpacken, die Warenlisten für den Zoll und andere Formalitäten erfordern viel Aufwand. Gespendet wird von Privatpersonen, Firmen, Einrichtungen und Vereinen. Die ersten Lieferungen entwickelten sich aus kleinen Geschenken – darunter Bibeln – an ukrainische Soldaten und Offiziere sowie ihre Familien, die Ostdeutschland um 1994 verließen. Frau Kunze weiß, dass die Hilfsgüter in Krankenhäusern, Waisenheimen und Kirchengemeinden auch ankommen. Mehr und mehr wird Geld benötigt, um durch Lebensmittelkäufe vor Ort Hunger stillen zu können. (Quelle: „die kirche“, 19.4.2015).
Ukraine: Die ESU-Partnerorganisation – der Pensionistenverband (UARP) – berichtet in seinem Bulletin „Ukraine Today“(www.uarp.org) über die fortgesetzten militärischen Auseinandersetzungen , worunter die Alten, Kranken, Armen und Alleinstehenden besonders hart leiden. Das Bulletin ist aktuell derzeit in ukrainischer , russischer und – mit Abstrichen – englischer Sprache verfügbar. Einem kleinen Lichtblick vergleichbar war am 24. April die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens der EU mit der Ukraine ) durch Finnland. Wie der… berichtet, hat der polnische Präsident Komorowski der Ukraine in Kiew zugesagt, sich auf dem Gipfel der „Östlichen Partnerschaft“ in Riga für Visumsfreiheit der Ukrainer einzusetzen. Des weiteren müssten die Türen zur EU offen gehalten werden. Polen sei bereit, sich an einer eventuellen Friedensmission der UNO zur Überprüfung des Waffenstillstands zu beteiligen.
Armenien/Belarus: Für die Integrierung des armenischen Seniorenverbandes setzt sich Tatjana Zelko (Minsk) ein. In einem Schreiben an die Präsidentin der ESU, An Hermans, äußerte die Vorsitzende der Gruppe „Kontakte zwischen den Senioren“ der Östlichen Partnerschaft die Bitte, dem Antrag des armenischen Seniorenverbandes auf ESU-Mitgliedschaft zu entsprechen. Ihrer Meinung nach müsste es auch im Interesse der ESU liegen, „sich nach Osten zu erweitern“. In ihrer Antwort kündigte Präsidentin Prof. Hermans an, das Anliegen im Präsidium und Exekutivkomitee – beides in Wien am 4. Juli – zu behandeln. In ihrem Heimatland Belarus ist Frau Zelko ist die Vorsitzende des (oppositionellen) Seniorenverbandes „Unsere Generation“ , der in der ESU Beobachterstatus hat.
Polen: Mit 370 Millionen Zloty (etwa 100 Mio. Euro) für Senioren ist ein Regierungsprogramm in Polen für die Zeit bis 2020 ausgestattet, über das Mitte März beschlossen wurde. Finanziert werden Einrichtungen der medizinischen Hilfe, Rehabilitation und Sozialberatung. Auch Freizeitmöglichkeiten sollen verbessert werden. Janusz Marszalek hält dieses Programm der Regierung Ewa Kopacz für längst fällig. Es würden damit auch Forderungen seiner Senioren-Union (PUS) erfüllt, betonte er.
Redaktion: ulrich.winz@web.de
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EUROPEAN SENIORS’ UNION (ESU)
ESU Newsletter “SENIOR INTERNATIONAL” Issue No. 114 3rd May 2015
EPP: “A tragedy” is what Manfred Weber called the death of thousands of refugees in the Mediterranean. The EPP Group Chairman in the European Parliament thereby agreed with the EU Council President, Donald Tusk and the Commission President, Jean-Claude Juncker. They welcomed the decisions taken on 29th April by the Heads of State and Government to counter the problem through more financial effort for rescue action and the fight against gangs smuggling illegal immigrants. In the opinion of many citizens, the measures do not go far enough. They demand solidarity with the asylum seekers through support for the countries of origin, the expansion of rescue to the coast of Africa and a welcoming culture throughout Europe, worthy of the name.
ESU: “Tell us your story” is a project of the ESU that President An Hermans has officially launched on the EU Day of Solidarity between Generations (29th April). She called on all European citizens to hold talks with senior citizens who are socially engaged. These exemplary dialogues could improve relations between the generations and promote active citizenship. It is envisaged to publish some interviews in the future. First submissions will be presented at the Summer Academy in Vienna on 4th July. More information – in German, English and French – can be found on the website of the ESU (www.esu.epp@eu) and at Facebook.com/esu.eu under the project title.
Germany: at the biggest war cemetery in the country in Halbe, an ecumenical service took place, 70 years after the end of the “cauldron battle”, to commemorate the more than 20,000 dead, among whom were also many civilians. Alongside Foreign Minister Steinmeier, Jan Luther, General Secretary of the Seniors’ Union, laid a wreath. He was accompanied by retired pastor, Manfred Claubert (Seniors 'Union Dahme-Spreewald) and the Editor of this Newsletter, as well as the regional-honorary Chairman of the Brandenburg Seniors’ Union. On the rope it stated: “The victims admonish for peace”. In a formal ceremony, 123 recently recovered victims of the battle were buried solemnly. The Halbe “cauldron” in April 1945 is also called “the Stalingrad on German soil.” At that place, members of the German armed forces stood against the Red Army for nine days in a ferocious struggle. The horror did not end until the day of Hitler’s suicide. The commemoration was initiated by the German War Graves Commission. Through their participation and active involvement in the ceremony, the youth there brought to life the “EU Day of Solidarity between Generations”, proclaimed for 29th April.
For the crimes of the National Socialists, the Protestant church in Weimar (DE) has admitted their shared responsibility. Considering that the Buchenwald concentration camp was near the city, “many Christians did not have the courage to make known and name” what happened here, declared Superintendent Herbst. The camp was liberated on 11 April 1945 by the US Army.
Ukraine/Germany: against the increasing poverty of Ukrainians Elisabeth Kunze is fighting with her club “Cura Hominum – concern for people”, based in Lobetal near Bernau (DE) www.ukraine-hilfe.de; email: kunze@ukrainehilfe.de ; Tel: + 49 (0) 3338 66461. She receives good support from Rosalinde Radigk in Lübben (both locations in the German state of Brandenburg). Every year, 20 to 25 tons of relief supplies such as clothing, household items and toys are delivered. Each transport can cost up to 2,000 euros. The transport-friendly packaging, the commodity lists for customs duty and other formalities require much effort. Donations are from individuals, companies, institutions and associations. The first deliveries developed from small gifts – including Bibles – to Ukrainian soldiers and officers as well as their families, who had left East Germany around 1994. Ms. Kunze knows that relief supplies to hospitals, orphanages and parishes also arrive. More and more money is needed to buy food locally in order to stop hunger. (Source: “die kirche“ 19.04.2015).
Ukraine: The ESU partner organisation – the Pensioners Association (UARP) – reported in its bulletin “Ukraine Today“ (www.uarp.org) about the continuing military conflicts, under which the elderly, the sick, the poor and people living alone are suffering particularly badly. The bulletin is currently available now in Ukrainian, Russian and – to a lesser extent – in English. A comparatively small ray of hope was the signing by Finland on 24thApril of the EU Association Agreement with Ukraine. As the … reports, Polish President Komorowski has pledged in Kiev to stand up for visa-free travel for Ukrainians at the summit of the ” Eastern Partnership” in Riga. Furthermore, the doors to the EU must be kept open. Poland is ready to participate in an eventual United Nations peacekeeping mission to verify the ceasefire.
Armenia/Belarus: for the integration of the Armenian Seniors’ Association Tatjana Zelko (Minsk) is campaigning. In a letter to the President of the ESU, An Hermans, the chairman of the group “Contacts between the Seniors” of the Eastern Partnership requested agreement to the application of the Armenian Seniors’ Association to ESU membership. In her opinion, it would also be in the interest of the ESU “to expand to the east.” In reply, President Prof. Hermans announced that the matter would be considered in the Presidium and the Executive Committee – both in Vienna on 4thJuly. In her home country, Belarus, Mrs. Zelko is the chairman of the (oppositional) Seniors’ Association, “Our Generation”, which has observer status in the ESU.
Poland: 370 million zlotys (approx. 100 million euros) for the elderly will be provided by a government program in Poland for the period until 2020, it was decided around the middle of March. Institutions for medical assistance, rehabilitation and counselling services will be financed. Also, leisure-time activities are to be improved. Janusz Marszalek considers this program of the Ewa Kopacz government as long overdue. It would therefore also fulfil the demands his of Seniors’ Union (PUS), he stressed.
Editor: ulrich.winz@web.de
Translated by Margit Hawkes
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