Newsletter ESU 118
ESU Newsletter „SENIOR INTERNATIONAL“ („SI“) Ausg. Nr. 118 8. Juli 2015
An Hermans bei der Sommerakademie: Auf Senioren ist Verlass
Die dreitätige ESU-Sommerakademie für Führungskräfte in Wien hatte „Die Sicherheit der Bürger Europas“ zum Thema. In Reden und Diskussionsbeiträgen gingen etwa 75 Teilnehmer Sicherheitsdefiziten , ihren Ursachen und Schritten zur Überwindung auf den Grund. Es wurde deutlich, dass innere und äußere Sicherheit voneinander abhängen. Übereinstimmend wurde „MEHR EUROPA“ als Lösung, als Perspektive genannt. Präsidentin Prof. Dr. An Hermans äußerte sich überzeugt, dass sich die mit der ESU verbundenen älteren Bürger
Dr. Marilies Flemming (AT), Dr. Dorothea Schittenhelm (AT), ESU-Präsidentin Prof. An Hermans (BE) und POLAK-Direktor Werner Fasslabend (AT) (von links nach rechts) Foto: U. Winz
In Verbindung mit ihren Parteien und Abgeordneten weiterhin für Frieden,
Demokratie und Einhaltung der Menschenrechte für jedermann einsetzen werden. Die der Konferenz vorliegenden Berichte der Mitgliedsverbände bestärkten sie in dieser Überzeugung.
Die 6. Sommerakademie – durchgeführt in Verbindung mit dem Österreichischen Seniorenbund, der Politischen Akademie , dem Wilfried-Martens-Center und der EVP – war beherrscht von der Sorge um Griechenland, die Ukraine, Syrien ,den Irak und den internationalen Terrorismus, desgleichen um die wachsenden Flüchtlingsströme und zunehmenden Asylbewerberzahlen. In zahlreichen Redebeiträgen spiegelte sich die Solidarität mit den Opfern jeglicher Gewalt – auch gegenüber religiösen Minderheiten in aller Welt. Die Politiker Europas wurden aufgefordert, ihre Anstrengungen um die Eindämmung der Kriege und ein Ende der Todesgefahren für Immigranten zu verstärken. Das Vertrauen der Bürger steht auf dem Spiel. Europa müsse ein Ort sein, der Schutz und Zuflucht bietet.
Das Generalthema „Was können wir für die Sicherheit der Bürger tun?“ wurde in zwei Arbeitsgruppen unter Leitung von Heinz K. Becker („Soziale und Innere Sicherheit“) sowie Dr. Bernhard Worms („Interreligiöser Dialog“) vertieft. Drauf kommen wir in der nächsten Ausgabe des Newsletters zurück.
Beschlüsse der ESU-Gremien
Das Exekutivkomitee (EXCO) beschloss zur Ergänzung der bereits bestätigten „Statuten“ eine „Geschäftsordnung“. Beides ist in dem Dokument „Statuen und Verfahren…“ zusammengefasst. Des Weiteren gaben die Delegierten ihre Zustimmung zur neuen Beitragsordnung. Die säumigen Mitgliedsverbände wurden aufgefordert, ihre Beitragsschulden alsbald zu begleichen. Das Präsidium nahm das neu erarbeitete Antragsformular für beitrittswillige Seniorenverbände zustimmend zur Kenntnis und beriet die nächsten Arbeitsschritte bis zum Ende des Jubiläumsjahres 2015.
Das Plenum stimmte dem Inhalt eines Positionspapiers mit Schlussfolgerungen aus dem Verlauf der Akademie zu und akzeptierte die Ankündigung einer redaktionellen Bearbeitung.
Stichpunkte zu einigen Redebeiträgen in Wien:
Werner Fasslabend (AT); Direktor Politische Akademie/POLAK): Europa an einem Wendepunkt. Russland verbietet ungestraft eigene Entscheidungen freier Völker (Beispiel Ukraine). Wirtschafts- und Währungsunion unausgereift. Es lohnt sich, für unsere Werte einzutreten. Große Herausforderungen durch Anstieg der Weltbevölkerung im Süden und Osten.
Dr. Dorothea Schittenhelm, ÖVP-Frauen (AT): 400 000 Arbeitslose in Österreich. Wird soziale Sicherung weiterhin leistbar sein? „Putins Hunger ist nicht gestillt“. Bedrohung für baltische Länder und Finnland. Seit Jahresbeginn 173 000 Flüchtlingen über das Mittelmeer. Neben anderen Maßnahmen Anlaufstellen in den Herkunftsländern schaffen ! Positive Seiten des vereinten Europas hervorheben ! Krisenbewältigung nur mit Europa .
Heinz K. Becker MEP, Generalsekretär des ÖSB: Genfer Konvention verpflichtet zur Aufnahme von Flüchtlingen bei Gefahr für Leib und Leben. Bei „Wirtschaftsflüchtlingen“ differenzierte Behandlung. „Wir können nicht alle aufnehmen“.
EVP-Präsident Joseph Daul (FR) (Video-Botschaft): Sicherheit ist aktuelles Thema. ESU war gut beraten. Dank an Mitarbeiter der ESU-Zentrale. Irak und Syrien beweisen: Wir sind verletzbar. Konflikte führen zu Flüchtlingsströmen. Eindringen von Terroristen in Europa. Russland attackiert umliegende Länder. Herausforderungen annehmen!
Gemeinsame Verteidigungspolitik! Mit e i n e r Stimme sprechen!
Prof. Steven Van Hecke, Kath. Univ. Leuven (BE): Wiss. Analyse, zus. mit Lawrence Cappelle und Gilles Pittoors, beweist: Beteiligung der Senioren (55 +) an den EP-Wahlen von 2009 zu 2014 um 1 Prozent auf 51 Prozent gestiegen. Motivation: „Gute Staatsbürger sein“. Vertretung der Senioren im EP bei 41 Prozent = „Überrepräsentierung“, da nur 30,9 Prozent der EU-Bevölkerung „als Senioren bezeichnet werden.“ (Die von der ESU in Auftrag gegebene Studie liegt als Drucksache des Martens Center vor.)
Roland Freudenstein, Stv. Leiter Martens Center (BE):Ein Drittel der Teilnehmer sind weiblich. „Ich gratuliere.“ Was bedeutet der hohe Anteil von Senioren bei der Wahl einer EVP-Partei? Bleibt es bei der „Mitte-Rechts-Ausrichtung“? Rolle der Parteien wird ungewiss. Soziale Netzwerke gewinnen für politische Artikulierung der Bürger an Bedeutung. Plädiert dafür, dass die nationalen Parteien die Kandidaten für das Europaparlament (EP) bestimmen. Populist. Parteien häufig nur wegen eines Themas gegründet.- Über Begriffsbestimmung „Politisches Asyl“ nachdenken!
Doris Pack MEP, Präsidentin der EVP-Frauen: Unterstreicht wachsende Bedeutung der sozialen Medien, die viele von Parteimitgliedschaft abhalten. Wie kommt man auf die Kandidatenliste für das EP?
Heinz K. Becker MEP: Benachteiligung durch die EVP-Parteien hält an, obwohl wir größte Wählergruppe sind. „Wir wollen von unseren Parteien benannt werden, sonst müssten wir eine eigene Seniorenpartei gründen.“
Mag. Andreas Prenner, Industriellenvereinigung (AT) sieht Wirtschaftssanktionen gegen Russland kritisch. Auswirkungen auf österr. Wirtschaft beträchtlich. 9000 neue Arbeitslose in Ö. (mehr als 2009 zur europ. Finanzkrise). 2014 gingen Importe um 12 und Exporte um 13 Prozent zurück.
-Es folgte eine Diskussion über die von Russland ausgehende Gefahr, an der sich Teilnehmer aus Finnland, Luxemburg, Zypern , Armenien , Belgien, Österreich und Deutschland – beteiligten.
An Hermans, ESU-Präsidentin (BE): Von EVP Stärkung der EU erwartet. Große Hoffnungen auf den statuarischen Kongress, an dem ESU mitwirken wird. Willenserklärung in Vorbereitung.
Mag. Johanna Mikl-Leitner, Innenministerin (AT):Migrationsströme über den Balkan schwellen extrem an. Stabilität und Frieden in Europa gefährdet. EU-Kommission muss handeln. Rettungsversuche und Rückkehrmöglichkeiten qualifizieren. Schlepperbanden das Handwerk legen und Gewinne entziehen. Hilfe für afrikan. Staaten durch internationale Gremien sichern ! Flüchtlinge fair verteilen. Derzeit nehmen nur 10 Staaten 90 Proz. auf. Österr. hat neues Amt zur rascheren Bearbeitung der Anträge. Folge: tgl. 300 – 370 neue. Aufnahmekapazität Österreichs erreicht. „Wenn wir das nicht schaffen, wäre es das Ende des vereinten Europas“. „Das bislang zögerliche Polen könnte das nächste Land sein, das Solidarität braucht.“ Nationalisten („Grenzen schließen!“) stoppen ! Tgl. 1000 Personen über serb.-ung. Grenze und weiter nach Ö. Große Zahl unbegleiteter Kinder. Bis Jahresende 5000 zu erwarten. Auch Flüchtlingsströme innerhalb der Ukraine und nach Russland aktuell.
Elmar Brok MEP, Vors. Auswärtiger Ausschuss :Alle Nationen – unabhängig von ihrer Größe – haben Recht auf freie Entscheidung = Grundlage der europ. Friedensordnung, die bis Putins 3. Wahl 2012 galt. „Wir haben Russland nicht die Ukraine entzogen“ (Volksabstimmung 90er Jahre), verzichten auf Ukraines NATO-Beitritt. Auch in Ostdeutschland, Polen und Baltikum aus Rücksicht auf Russland keine NATO-Kräfte. Plädiert für Fortsetzung der Gespräche und Einhaltung des Völkerrechts. Spirale der Gewalt beenden. An Populisten keine Zugeständnisse machen ! Für gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik . „Größte Völkerwanderung seit 2000 Jahren“.
Prof. Dr. Andreas Khol , Vorsitzender (Bundesobmann) Seniorenbund (ÖSB), Schirmherr der Sommerakademie: “Zu keiner Zeit hat es so viele Probleme gegeben.“ „Ewiger Friede“ nach Mauerfall und Friedl. Revolution 1989/90 war Illusion. Sieht Gefahr für militär. Schutz.
(Ergänzung zu Becker): Auch wer aus begründeter religiöser oder rassistischer Gefahr sein Land verlässt, hat Anspruch auf Asyl. Militär. Einsatz aus österr. Sicht auch ohne UNO-Beschluss denkbar, wenn friedenserhaltend und friedensstiftend.
An der Diskussion beteiligten sich Gäste aus Deutschland, Belgien, Slowakei und Litauen.
Elmar Brok: Militärausgaben werden nicht effektiv genug verwendet. Kein europ. Hauptquartier, keine zentrale Beschaffung. Großbritannien mauert (Referendum 2017).
Europäische Armee nur mit Zustimmung der Parlamente denkbar.
An der Diskussion beteiligten sich Gäste aus Österreich, Belgien, Polen, Italien
Weitere Nachrichten:
Hovsep Khirshudyan aus Armenien bei der ESU
Auf Vermittlung von Tatjana Zelko (Belarus), die die Untergruppe „Kontakte zwischen den Senioren“ in der Arbeitsgruppe 4 der „Östlichen Partnerschaft“ (ÖP) leitet, nahm der Vorsitzende des neugegründeten armenischen Seniorenverbandes mit Sitz in Jerewan erstmals an einer ESU-Sommerakademie teil. Er ist zugleich Koordinator genannter Arbeitsgruppe und Präsident der NGO „Free Citizen“ /Civic Initiatives Support Center. In Armenien, das früher zur UdSSR gehörte, wurden kürzlich friedliche Demonstrationen für soziale Verbesserungen mit Gewalt aufgelöst.
Albert Deß MEP (DE) ist „Friend of ESU“
Mit dem 68jährigen bayerischen Abgeordneten der EVP-Fraktion hat sich die Zahl der zur Gruppe „Friends of ESU“ auf elf (aus neun Ländern) erhöht. Gruppenleiter Heinz Becker MEP, der auch Vizepräsident der ESU ist, schätzt seinen Kollegen als energischen Verfechter von Forderungen aus landwirtschafts- und Umweltkreisen. Weitere Tätigkeitsbereiche sind die öffentliche Gesundheit sowie die Sicherheit von Lebensmitteln. Mitglied des Europäischen Parlaments ist Deß seit 2004; er gehört auch der Delegation für die Beziehungen zu Belarus (Weißrussland) an. Heinz Becker fordert alle ESU-Mitgliedsverbände auf, unter „ihren“ Abgeordneten weitere „Freunde der ESU“ zu gewinnen.
Dr. Angela Merkel: „Offen für Neues bleiben“
Die Erfahrungen älterer Menschen sind für die gesamte Gesellschaft von extremer Bedeutung, sagte die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang Juli als Schirmherrin des 11. Deutschen Seniorentags in Frankfurt /Main, der zeitgleich mit der Sommerakademie stattfand. Seniorinnen und Senioren seien jedoch auch aufgefordert, „sich Offenheit für Neues zu bewahren“. Eine Gesellschaft könne nur menschlich sein, wenn alle Generationen sich gegenseitig ernst nehmen und unterstützen. Damit nahm Frau Merkel auch auf Forderungen Bezug, die die Europäische Senioren Union (ESU) auf ihrem Brüsseler Kongress 2013 erhoben hatte. Auf dem diesjährigen Seniorentag zeichnete die BAGSO-Vorsitzende Ursula Lehr aus 900 eingereichten Arbeiten die Gewinner eines Karikaturenwettbewerbs zum Thema „Schluss mit lustig?“ aus, der dem geänderten Altersbild gewidmet war. Ministerin Schwesig eröffnete die begleitende „Messe Sen Nova“, auf der die CDU-Senioren-Union mit einem Stand präsent war.
Wilfred Redlich (DE) erhielt die Europamedaille. Damit wurde dem 89jährigen aus Falkensee im Havelland (DE) auf einem Festakt in Frankfurt (Oder) für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement gedankt. Die Aussöhnung zwischen
Dem polnischen und dem deutschen Volk ist ihm seit Jahrzehnten ein Herzensanliegen. Die Festrede hielt Minister Dr. Markov. Zugegen war der polnische Gesandte in Berlin, Janusz Styczek. (Auf dem Foto: Wilfred Redlich – Bildmitte – mit Gratulanten
Redlich war früher Vorsitzender einer Ortsgruppe der CDU-Senioren-Union, der mit über 100 Mitgliedern stärksten im Land Brandenburg, und gehörte dem Landesvorstand an. Bei Besuchen in der heimatlichen Grenzregion am Fluss Obra wird er stets als ein lieber Freund willkommen geheißen, der für jeden ein gutes, aufmunterndes Wort hat und sozialen Einrichtungen dringend benötigte medizinische Hilfsmittel überbringt. Der seit zehn Jahren stattfindende gegenseitige Besuch von Schülern geht auf seine Initiative zurück. Redlich ist Träger der Konrad-Adenauer-Medaille. Durch Lauftraining über längere Distanzen hält sich der Senior fit. „Was ich für andere tue, sehe ich als meine Christenpflicht an“, begründet er seine Motivation.
Agnes Lulling (LU) im Exekutivkomitee
Bei ihrem „Einstand“ anlässlich der ESU-Sommerakademie betonte sie unter Beifall, dass sie gern ihre Erfahrungen aus langjähriger Tätigkeit im Europaparlament und – aktuell – als Präsidentin des Luxemburgischen Frauenverbandes an die ESU weitergeben wolle. Neben ihr gehört dem ESU-Exekutivkomitee für die luxemburgischen Senioren weiterhin Claude Carbon-Frisch an.
Teofil Stanislawski (PL) berät den PSL-Vorsitzenden
Wie „SI“ in Wien von ihm erfuhr, ist er bemüht, den Zugang zur Vereinigung ehemaliger Abgeordneter der Polnischen Volkspartei /PSL (Stowarzyszenie Parlamentarzystów Ruchu Ludowego) von der Landesebene (Abgeordnete des Sejm) auf die Wojwodschaften, Kreise und Gemeinden zu erweitern. Entsprechende Vorschläge würden dem Parteitag der PSL unterbreitet. „Wir können das brach liegende politische Potenzial der ehemaligen Volksvertreter nicht länger ungenutzt lassen“, betont Stanislawski, der seit über zehn Jahren dem Exekutivkomitee der ESU angehört und Berater des Parteivorsitzenden und Stellv. Premiers Janusz Piechocinski ist. Dem mit ihm zur Sommerakademie angereiste Journalisten Jerzy Wojciewski ist nach eigenen Angaben die Verständigung über Ländergrenzen ein besonderes Anliegen, dem er sich auch als Chef eines Clubs der Auslandsjournalisten in Warschau widmet. Die Teilnahme an der Sommerakademie bestärke ihn in seinem Engagement.
Mit Dr. Edeltraud Paul nach Mödling und Laxenburg
In ihrer Heimatstadt Mödling nahe Wien wurden die Teilnehmer der Sommerakademie vom stellvertretenden Bürgermeister Ferdinand Rubel in einem „Heurigen“-Lokal herzlich begrüßt und zum Essen eingeladen. Er fühle sich durch den Besuch so vieler ehrenamtlich Tätiger aus ganz Europa geehrt, hob er hervor. Mödling unterhält – teils seit 1956 – Partnerschaften zu 9 Städten in 9 west- und osteuropäischen Ländern und dazu eine Städtefreundschaft. Im 20.000-Einwohner – Städtchen hat sich einst Beethoven erholt und sieben Jahre lang Arnold Schönberg gelebt. Bis zu ihrer Verhaftung 1942 wirkte hier in einem Krankenhaus Schwester Maria Restituta Kafka, die im März 1943 Opfer der Nazidiktatur wurde. An sie erinnert im Wiener Stephansdom eine Holzplastik von Alfred Hrdlicka.
Erste Station der Exkursion mit Edeltraud Paul war Laxenburg, in dessen Landschaftspark sich mit der Franzensburg ein Kaiserschloss von hoher kunst- und kulturgeschichtlicher Bedeutung befindet. Nach umfangreicher Sanierung hatte der Europa-Abgeordnete Otto von Habsburg 2003 das Anwesen seiner Vorfahren wiedereröffnet.
Lidmila Nemcova interviewt
Im Rahmen der ESU-Initiative „Tell me your lifestory“ hat Leo De Bock während der Sommerakademie in Wien acht führende Seniorenpolitiker interviewt. Dazu zählte die Vizepräsidentin der ESU Doc. Lidmila Nemcova, Prag. Sie äußerte sich dabei zur Situation der älteren Bürger und zum Altersbild in ihrer tschechischen Heimat.
Besuch aus Bulgarien
Eine Gruppe des bulgarischen Seniorenverbandes SGERB besuchte kürzlich unter Leitung ihres Vorsitzenden Prof. Dr. Nikolay Andreev, Vizerpräsident der ESU, die europäischen Institutionen in Belgien und traf dabei auch mit der ESU-Präsidentin An Hermans zusammen.
Weitere Termine
11/12. September in Münster /Westfalen (DE): Regionalkonferenz. Thema: „Lebenslanges Lernen und aktiv bleiben“. Verantw.: Vizepräsidentin Dr. Gabriele Peus-Bispinck
17./19. Oktober in Lefkosia /Nikosia (CY): Regionalkonferenz der Mittelmeer-Anrainer: Thema:“Elderly abuse and exploitation“ /„Missbrauch und Ausbeutung der Älteren“. Verantw.: Vizepräsident Antonis Demetriades, Präsident des Zypriotischen Seniorenverbandes
21./22. Oktober in Madrid (ES): Statuarischer Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP/EPP) mit Delegierten und Gästen aus der ESU ; am 22.10. (9.30 – 13.00 Uhr) Veranstaltung der ESU
5. November in Brüssel: Präsidium und Exekutivkomitee (EXCO) der ESU
6. November in Brüssel: Veranstaltung zum 20jährigen Bestehen der ESU
Redaktion: ulrich.winz@web.de
ESU Newsletter “SENIOR INTERNATIONAL” (“SI”) Issue No. 118 8th July 2015
An Hermans at the Summer Academy: can rely on seniors
The three-day ESU Summer Academy for Leading Seniors in Vienna had “The Security of European Citizens” as the topic. In speeches and contributions to discussions, about 75 participants probed deeply into security deficits, their causes and steps in order to overcome them. It became clear that internal and external security are interdependent. There was general agreement for „MORE EUROPE” as the solution, as a prospect. President Prof. Dr. An Hermans expressed her confidence that older citizens associated with the ESU, in conjunction with their parties and deputies, continue to support peace, democracy and respect for human rights for everyone. The conference reports submitted by member Associations strengthened her conviction.
Dr. Marilies Flemming (AT), Dr. Dorothea Schittenhelm (AT), ESU-President Prof. An Hermans (BE) and POLAK-Director Werner Fasslabend (AT) (from left to right) Photo: U. Winz
The 6th Summer Academy – carried out in conjunction with the Austrian Seniors’ Union, the Political Academy, the Wilfried Martens Centre and the EPP – was dominated by concerns about Greece, Ukraine, Syria, Iraq and international terrorism, likewise the growing flows of refugees and increasing numbers of asylum seekers. In numerous speeches, solidarity was reflected with the victims of any violence – also against religious minorities around the world. Europe’s politicians were asked to increase their efforts to curb the wars and to end the death threats to immigrants. Public confidence is at stake. Europe must be a place that offers protection and shelter.
The general theme „What can we do for the security of citizens?” was further investigated in two working groups, one under the direction of Heinz K. Becker (“Social and Internal Security”) and one by Dr. Bernhard Worms (“Inter-religious Dialogue”). We will return to this in the next issue of the Newsletter.
Decisions of the ESU-committees
The Executive Committee (EXCO) decided to supplement the already-approved “statutes” with “rules of procedure”. Both are summarised in the document “Statues and Procedures…”. Additionally, delegates gave their consent to the new membership fee regulations. Member Associations in default are required to settle their membership debts immediately. The Praesidium (Committee) approved the newly-developed application form for prospective membership of seniors’ associations and will prepare the next steps by the end of the 2015. Jubilee Year.
The plenary session agreed the contents of a position paper with conclusions from the proceedings of the Academy and accepted the announcement of an edited revision.
Key Points of some of the speeches in Vienna:
Werner Fasslabend (AT); Director, Political Academy / POLAK): Europe at a turning point. Russia forbids the decisions of free nations with impunity (e.g. Ukraine). Economic and Monetary Union not fully developed. It is worth standing up for our values. Major challenges through the increase in world population in the south and east.
Dr. Dorothea Schittenhelm, ÖVP-Women (AT): 400,000 unemployed in Austria. Will social security still be affordable? “Putin’s hunger is not satisfied.” Threat to Baltic countries and Finland. Since the beginning of this year, 173,000 refugees crossed the Mediterranean. Among other measures, create contact points for refugees in the countries of origin! Emphasised the positive sides of a united Europe! Crisis management only with Europe.
Heinz K. Becker MEP, Secretary General of the ÖSB: Geneva Convention obliges us to accept refugees who are at risk of injury or death. Different treatment for “economic refugees”. “We can not take everyone.”
EPP President Joseph Daul (FR) (video message): security is a topical issue. ESU was well advised. Thanks to employees of the ESU-headquarters. Iraq and Syria show: we are vulnerable. Conflicts lead to flows of refugees. Infiltration of terrorists in Europe. Russia attacked surrounding countries. Take on challenges! Common defence policy! Speak with one voice!
Prof. Steven Van Hecke, Catholic Univ. Leuven (BE): academic analysis, together with Lawrence Cappelle and Gilles Pittoors proves: the participation of seniors (55) in the EP elections from 2009 to 2014 increased by 1 percent to 51 percent. Motivation: “to be good citizens.” Representation of seniors in EP is 41 percent = “over-representation” because only 30.9 percent of the EU population “are designated as seniors.” (The survey, commissioned by the ESU, is available as a printed brochure from the Martens Centre.)
Roland Freudenstein, deputy head of the Martens Centre (BE): a third of the participants are female. “I congratulate you.” What significance does the high proportion of seniors have in the election of an EPP-party? Does it remain in the “centre-right alignment”? Role of the parties remains uncertain. Social networks gain importance for the political expression of citizens. Advocates that the national parties determine their candidates for the European Parliament (EP). Populist parties frequently founded around a single issue. – Reflect on the definition of “political asylum”!
Doris Pack MEP, President of the EPP Women: underlined the growing importance of social media, which discourage many from party membership. How can one get on to the list of candidates for the EP?
Heinz K. Becker MEP: discrimination by the EPP parties continues, even though we are the largest group of voters. “We want to be recognised by our party, otherwise we would have to establish our own seniors’ party.”
Mag. Andreas Prenner, Federation of Austrian Industries (AT) views economic sanctions against Russia sceptically. Significant impact on Austrian economy. 9,000 new unemployed in Austria (more than in the European financial crisis of 2009). In 2014, imports fell 12 percent and exports fell by 13 percent.
-There followed by a discussion of the danger posed by Russia, in which participants from Finland, Luxembourg, Cyprus, Armenia, Belgium, Austria and Germany participated.
An Hermans, ESU President (BE): expected a strengthening of the EU from the EPP. High hopes for the statutory Congress, in which the ESU will participate. Declaration of intent is in preparation.
Mag. Johanna Mikl-Leitner, Minister of the Interior (AT): migration flows across the Balkans are increasing enormously. Stability and peace in Europe at risk. EU Commission must act. Rescue attempts and return options to be improved. Stop gangs of traffickers and deprive them of profits. Help for African states to be secured through international bodies! Distribute refugees fairly. Currently, only 10 countries take 90 percent. Austria has a new office for the rapid processing of applications. Result: daily 300-370 new.
Austria reached its capacity to accept more. “If we fail, it would be the end of a united Europe”. “Still hesitant Poland could be the next country to need solidarity.” Stop nationalists (“close borders!”)! Daily, 1,000 people over the Serbian – Hungarian border and on to Austria. Large numbers of unaccompanied children. 5,000 expected by the year-end. Also, refugee flows within the Ukraine and Russia are relevant.
Elmar Brok MEP, Chair of the Foreign Affairs Committee. All nations – regardless of their size – have the right to decide freely = foundation of the European peace regulation that lasted until Putin’s 3rd election in 2012. “We have not deprived Russia of Ukraine” (referendum in 1990s), abstained from Ukraine’s joining NATO. Also in East Germany, Poland and the Baltic States out of consideration for Russia not NATO forces. Calls for continuation of talks and respect for international law. End cycle of violence. Make no concessions to populists! For a common foreign and defence policy. “Maximum mass migration since 2,000 years”.
Prof. Dr. Andreas Khol, Chairman of Seniors’ Association (ÖSB), patron of the Summer Academy: “At no time has there been so many problems.” ”Perpetual Peace” by fall of the Wall and peaceful Revolution 1989/90 was an illusion. See threat to the military protection.
(Supplement to Becker): Also those who leave their country by reason of religious or racial threat have the right to asylum. Austrian view of military use even without an UN decision is possible if for maintaining peace and promoting peace.
Guests from Germany, Belgium, Slovakia and Lithuania participated in the discussion.
Elmar Brok: military spending are not used effectively enough. No European headquarters, no central procurement. Britain blocking (Referendum 2017). European army conceivable only with the consent of parliaments.
Guests from Austria, Belgium, Poland, Italy participated in the discussion.
Further News
Hovsep Khirshudyan from Armenia at the ESU
Through the mediation of Tatjana Zelko (Belarus), who heads the subgroup, “Contacts Between Seniors” in Working Group 4 of the “Eastern Partnership” (EaP), the chairman of the newly-formed Armenian Seniors Association, head-quartered in Yerevan, took part for the first time at an ESU Summer Academy. He is at the same time co-ordinator of the named Working Group and President of the NGO “Free Citizen”/ Civic Initiatives Support Centre. In Armenia, which was formerly part of the USSR, peaceful demonstrations for social improvements have been dispersed by force recently.
Albert Dess MEP (DE) is “Friend of ESU”
With the 68-year old Bavarian deputy of the EPP Group, the number of the group “Friends of ESU” has increased to eleven (from nine countries). Group leader Heinz Becker MEP, who is also a Vice-president of the ESU, appreciates his colleague as an energetic advocate for claims of the agricultural and environmental circles. Other areas of activity are public health and food safety. Dess is a member of the European Parliament since 2004; he also belongs to the delegation for relations with Belarus. Heinz Becker requests all ESU member organizations to gain more “Friends of ESU” by “their” MEPs.
Dr. Angela Merkel: “remain open to new ideas”
The experiences of older people are of extreme importance for the whole society, the CDU leader and Federal Chancellor, Angela Merkel said in early July as patron of the 11th German Seniors Day in Frankfurt/Main, which coincided with the Summer Academy. Nevertheless, seniors are requested also “to preserve openness to new ideas.” A society can be human only if all generations take each other seriously and support each other. Thus Mrs Merkel also referred to claims which the European Seniors’ Union (ESU) had raised at their Brussels Congress in 2013. At this year’s Seniors’ Day, BAGSO chairman Ursula Lehr drew from 900 submitted works, the winner of a caricature competition on the topic “The party is over?” which was dedicated to the revised image of age. Federal Minister Schwesig opened the accompanying “Sen Nova” exhibition, at which the CDU Seniors’ Union was present with a stall.
Wilfred Redlich (DE) awarded the European Medal
With this, the 89 year-old from Falkensee Havelland (DE) was thanked for decades of voluntary work at a ceremony in Frankfurt (Oder).
The reconciliation between the Polish and German people is for him a matter close to his heart for decades. The celebratory speech was given by Minister Dr. Markov. Also present was Janusz Styczek, the Polish ambassador in Berlin. (In the photo: Wilfred Redlich – centre – with well-wishers).
Redlich was formerly chairman of a local branch of the CDU Seniors’ Union, the strongest in the state of Brandenburg, with more than 100 members and was a member of the regional executive committee. During visits to the local border region by the river Obra, he is always welcomed as a dear friend who has a good, encouraging word for everyone and brought much-needed medical supplies to social institutions. The reciprocal visits by students, held since ten years, go back to his initiative. Redlich is a holder of the Konrad Adenauer Medal. Through road-running training over longer distances, the senior keeps himself fit. “What I do for others, I see as my Christian duty,” he explains as his motivation.
Astrid Lulling (LU) in the Executive Committee
In her “début” on the occasion of the ESU Summer Academy, she stressed under applause that she would like to pass her experience of many years of work in the European Parliament and – currently – as president of the Luxembourg Association of Women to the ESU. Besides her, Claude Carbon-Frisch also belongs to the Luxembourg seniors ESU Executive Committee.
Teofil Stanislawski (PL) advises the PSL chairman
As “SI” learned from him in Vienna, he makes every effort to expand access to the association of former deputies of the Polish People’s Party/PSL (Stowarzyszenie Parlamentarzystów Ruchu Ludowego), from the state level (members of the Sejm). to the districts and municipalities. Accordingly, proposals would be submitted to the party conference of the PSL. “We can no longer let the political potential of the former representatives of the people sit idle” says Stanislavsky, who is a member of the Executive Committee of ESU for over ten years and adviser to the party leader and deputy prime minister, Janusz Piechocinski.
For the journalist Jerzy Wojciechowski, who travelled together with him to the Summer Academy, an understanding about countries’ borders is, by his own account a special concern, to which he devotes himself as chief of a club of foreign journalists in Warsaw. Participation in the Summer Academy strengthens him in his commitment.
To Mödling and Laxenburg with Dr. Edeltraud Paul
In her home town of Mödling near Vienna, the participants of the Summer Academy were warmly welcomed in a “Heurigen” (wine tavern) by the deputy mayor, Ferdnand Rubel, and invited to eat. He felt honoured by the visit of so many active volunteers from all over Europe, he stressed. Mödling retains – partly since 1956 – partnerships with 9 cities in 9 western and eastern European countries and additionally “town-twinnings”. In the town of 20,000 inhabitants, first Beethoven has recovered and later Arnold Schoenberg lived here for seven years. Until her arrest in 1942, Sister Maria Restituta Kafka worked here in a hospital and became a victim of the Nazi dictatorship in March 1943. A wooden sculpture by Alfred Hrdlicka in her memory is in St. Stephen’s Cathedral in Vienna.
The first stop of the excursion with Edeltraud Paul was Laxenburg, in which is a landscaped park and a castle (the Franzensburg) of high artistic and cultural historical significance. After extensive refurbishment in 2003, the MEP Otto von Habsburg re-opened the estate of his ancestors.
Lidmila Nemcova interviewed
As part of the ESR initiative “Tell me your life story”, Leo De Bock has interviewed eight leading seniors politicians during the Summer Academy in Vienna. This included a Vice- president of the ESU, Doc. Lidmila Nemcova, Prague. She expressed this with the situation of senior citizens and the portrayal of the elderly in their Czech homeland.
Visit from Bulgaria
A group from the Bulgarian Seniors Association SGERB, led by its Chairman Prof. Nikolay Andreev, a Vice-president of the ESU, recently visited the European institutions in Belgium, and met together with the ESU President, An Hermans.
Further Dates
11th- 12th September in Münster / Westphalia (DE): Regional Conference. Topic: “Lifelong Learning and Remaining Active”. Responsible: Vice-president Dr. Gabriele Peus-Bispinck
17th- 19th October in Lefkosia / Nicosia (CY): Regional Conference of the Mediterranean rim: Topic: “Elderly Abuse and Exploitation”. Responsible: Vice-president Antonis Demetriades, President of the Cypriot Association Seniors
21st – 22nd October in Madrid (ES): Statuary Congress of the European People’s Party (EPP) with delegates and guests from the ESU; on 22.10 (09.30 – 13.00 ) an ESU event
5th November Brussels: Praesidium and Executive Committee (EXCO) of the ESU
6th November in Brussels: event for the 20th anniversary of the ESU
Editor: ulrich.winz@web.de
Translated by Margit Hawkes