Newsletter ESU 131
EUROPÄISCHE SENIOREN UNION (ESU)
Newsletter „SENIOR INTERNATIONAL“ („SI“) N r. 131 (deutsch) April 2016
Terrorakte weltweit verurteilt
EU-Kommissionspräsident Juncker hat die Terrorakte in Belgiens Hauptstadt vom 22. März aufs schärfste verurteilt. Seiner Einschätzung stimmte ESU-Präsidentin An Hermans voll zu. Heinz K. Becker MEP stellte ernüchtert fest: „Nie zuvor war so deutlich, dass Polizei, Geheimdienste und Justiz“ der 28 EU-Mitgliedsstaaten „noch nicht eng genug zusammenarbeiten“. Becker ist Vizepräsident der ESU und Sicherheitssprecher der ÖVP im EU-Parlament. Aus mehreren Ländern sind der ESU-Zentrale und der „SI“-Redaktion Botschaften des Mitgefühls für die Opfer und ihre Angehörigen sowie für das ganze belgische Volk zugegangen. Sie zeugen von der großen Bestürzung und tief empfundenden Anteilnahme in der Familie der Europäischen Senioren Union.
Papst Franziskus verurteilte die Terroranschläge von Brüssel mit den Worten: „Das war eine Geste des Krieges, von Menschen, die nicht in Frieden leben wollen.“ Schuld an dem Terror hätten vor allem die Waffenhändler. Nachdem er am Gründonnerstag Asylbewerbern aus Mali, Nigeria, Eritrea und Indien – Angehörige verschiedener Religionen – in der Tradition Jesu die Füße gewaschen hatte, sagte er: „Wir sind alle Brüder, wir sind alle Kinder desselben Gottes.“ Er ermutigte alle Bürger, die Asylbewerbern Hilfe gewähren. Die Situation der in Idomeni gestrandeten Flüchtlinge verglich der Papst mit der Not des Volkes Israel beim Auszug aus Ägypten.
Der ev. Bischof Bedford-Strom hält Terroranschläge für Gotteslästerung. Er sieht zwischen terroristischen Anschlägen und dem Islam einen Zusammenhang, da sich die Attentäter auf den Koran bezögen; daher begrüße er es, dass sich die islamischen Verbände von den Anschlägen von Brüssel distanzierten, erklärte der Bischof, der auch Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. Der – zumindest teilweise wirksame – Waffenstillstand im syrischen Bürgerkrieg wie auch das solidarische Verhalten vieler Bürger in einer Reihe europäischer Länder seien Hoffnungszeichen.
Zum Protest fordert nun auch die Nachricht vom terroristischen Anschlag in Pakistan vom Ostersonntag heraus, der über 70 Tote und viele Verletzte forderte und auf das Konto der Terror-Miliz Taliban gehen soll. Es kamen neben Christen, denen die Aktion gegolten hat, auch Muslime ums Leben. Papst Franziskus sprach erneut von menschenunwürdigem Verhalten.
Integration: Verpflichtung und Erlebnis
Mit einem neuen Gesetz will die deutsche Regierung die Asylbewerber verpflichten, Angebote zur Integration wie Sprachkurs und Arbeitsplatz anzunehmen. Staatliche Stellen wollen sich auch vorbehalten, wo die Flüchtlinge angesiedelt werden. Nach Innen-Minister de Maizière könnte es bei Verweigerungen im Extremfall auch zur Reduzierung finanzieller Hilfe kommen.
An der letzten, siebenten Station der ökumenischen Karfreitagsprozession in Berlin schilderte der syrische Flüchtling Jala Aldebes (auf unserem Bild in der Mitte) seine Erfahrungen mit der Integration. Innerhalb von fünf Monaten hat er unter Anleitung Deutsch gelernt, so dass er nun in der Sprache seiner Gastgeber reden konnte.
Jala hat sich der Einberufung in die Assad-Armee durch die Flucht entzogen; zuvor hatte er oppositionellen Gruppen Unterstützung gegeben.
Kultur verbindet und versöhnt
Das Europäische Jahr der Kultur 2016 wird – wie gemeldet – im spanischen San Sebastian und polnischen Wroclaw (dt.: Breslau) begangen.
Die Veranstaltungen in San Sebastian (Donostia) sollten vor allem die Rolle der Kultur für das Zusammenleben der Bürger herausstellen, äußerte EX-Oberbürgermeister Izagirre. So habe die Vorbereitung auch auf breiten Schultern gelegen. Die Basis aller Aktivitäten seien Werte wie Frieden, Koexistenz, gesellschaftliche Teilhabe, gegenseitiger Respekt und Kultur als sozial verbindendes Instrument.
Vom 15. Bis 22. April findet ein Festival der Menschenrechte statt, auf dem Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichheit und andere erstrebenswerte Ziel beschworen werden. Veranstalter ist das Direktorat für Jugend und Bildung. (www.cineyderechoshumanos.com)
Wroclaw wird am 23. April zugleich für 12 Monate „UNESCO – Welthauptstadt des Buches. Höhepunkte der ersten Tage sind die Eröffnung eines Pan-Tadeusz-Museums und Lesungen aus Fragmenten von Shakespare, der vor 400 Jahren gestorben ist. (Als sein Geburtsjahr gilt allgemein 1564). Es werden Schriftsteller und andere Künstler mehrerer Staaten zu einer „Europäischen Nacht der Literatur“ erwartet. „Pan Tadeusz“ ist der Titel des National – Versepos von Adam Mickiewicz (1798-1855), das in Polen nach der Bibel als meistgelesenes Buch gilt.
Ab 9.Mai wird eine Ausstellung über Kardinal Kominek gezeigt, der 1965 mit seinem Brief an die kath. deutschen Bischöfe für Versöhnung eingetreten ist. Berühmt wurden seine Worte: „Wir vergeben und bitten um Vergebung.“
Viel Unterstützung für Andreas Khol
Unter allen Kandidaten für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten kann unser Freund Univ.- Prof. Dr. Andreas Khol (ÖVP und ÖSB) die meisten Unterstützungserklärungen für sich verbuchen, teilte seine Nachfolgerin als Vorsitzende (Bundesobfrau) des Österreichischen Seniorenbundes (ÖSB) zu Ostern mit. „Auch bei den Einträgen zu seinem Bürgerkomitee ist Khol führend“, ergänzte Ingrid Korosec. Der erste Wahlgang findet am 24. April statt. Die ESU wird ihn mit den besten Wünschen begleiten und Andreas Khol die Daumen drücken.
Antonis Demetriades (CY) wird 80
Zu seinem „runden“ Geburtstag am 18. April gelten dem Vizepräsidenten aus Zypern die
herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Der Jubilar erweist sich – auch als Vorsitzender des Zypriotischen Seniorenbundes – immer wieder als guter Gastgeber für ESU-Regionalkonferenzen der Mittelmeerländer. Er übernahm den Vorsitz des nationalen
Verbandes nach dem Tod von Thanos Michael. Antonis gehört zu den eifrigsten Befürwortern der Wiedervereinigung seines Landes. Die Abtrennung des unter türkischem Einfluss
stehenden „Nordzypern“ – international isoliert – müsse nach über 40 Jahren endlich ein Ende haben, betonte er erst kürzlich wieder im Gespräch mit dem Redakteur. So ist es für Antonis Ehrensache, dass er die seit Jahren geführten diplomatischen Gespräche mit großer Aufmerksamkeit und Hoffnung verfolgt. Vom Stand der Verhandlungen gibt er seinen Feunden im ESU-Präsidium von Fall zu Fall gediegene Informationen, die letztlich eine Lösung des dringenden Problems mit Ankara erwarten lassen.
ESU-Vizepräsident und Chef der „Senior Citizens`s Organisation of Cyprus“
Zu Hause ist Antonis Demetriades in der Küsten- und Hafenstadt Larnaca, wo sich einer der beiden internationalen Flughäfen der Republik Zypern befindet (der andere ist in Paphos). Seine Stadt ist reich an Sehenswürdigkeiten. Gern führt er die Gäste in eine Kirche, die den Namen von Lazarus trägt. Erbaut wurde sie im 9. Jahrhundert; bekannt wurde sie u.a. durch Holzschnitzereien aus der Zeit des Barock.
Genesungswünsche nach Riga
Frau Dr. Guna Putnina, Vorsitzende der Christdemokratischen Senioren Lettlands, hat kürzlich einen längeren Klinikaufenthalt beenden können. ESU und Redaktion wünschen ihr von Herzen gute Genesung und danken für die Übermittlung ihrer Grüße zum Osterfest.
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Impressum
Redaktion: ulrich.winz@web.de
Fotos: U.W.
ESU: Rue de Commerce /Handelsstraat 10, 1000 Brussels; Tel.: +32 2309 2866
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EUROPEAN SENIORS’ UNION (ESU)
Newsletter “SENIOR INTERNATIONAL” (“SI”) No. 131
April 2016
Acts of terrorism condemned worldwide
EU Commission President Juncker condemned sharply the terrorist acts in Belgium’s capital on 22nd March. ESU President An Hermans agreed with his assessment fully. Heinz K. Becker MEP, stressed disillusioned that “never before has it been so clear that the police, intelligence agencies and justice sytem” of the 28 EU member states “are not working together closely enough”. Becker is a Vice-president of the ESU and the spokesperson for security of the ÖVP in the EU Parliament. Messages of compassion for the victims and their families, and for the whole people of Belgium, have been received from many countries at the ESU headquarters and by the “SI” editor. They bear witness to the great consternation and deeply-felt sympathy among the family of the European Seniors’ Union.
Pope Francis condemned the terrorist attacks in Brussels with the words: “this was a gesture of war, from people who do not want to live in peace”. Above all, the arms dealers are to blame for the terror. On Maundy Thursday, after he had washed the feet of asylum-seekers from Mali, Nigeria, Eritrea and India – members of different religions – in the tradition of Jesus, he said: “we are all brothers, we are all children of the same God.” He encouraged all citizens who are providing help to asylum-seekers. The situation of the stranded refugees in Idomeni was compared by the Pope to the distress of the people of Israel when they departed from Egypt.
The ev. Bishop Bedford-Strohm considers terrorist attacks as blasphemy. He sees a connection between terrorist attacks and Islam, since the assassins refer to the Koran; therefore he welcomes the fact that Islamic organisations have distanced themselves from the attacks in Brussels, explained the bishop, who is also chairman of the Evangelical Church in Germany. The – at least partly effective – ceasefire in the Syrian civil war, as well as the show of solidarity of many citizens in a number of European countries are signs of hope.
The news now demands also for protest about the terrorist attack in Pakistan on Easter Sunday, which claimed over 70 dead and many injured, and which is credited to the account of the Taliban terrorist militia. Besides Christians, against whom the action was directed, Muslims also lost they lives. Pope Francis spoke once again of inhumane behaviour.
Integration: obligations and experience
With a new law, the German government wants to oblige asylum-seekers to accept offers for integration, such as language courses and employment. Government agencies also want to decide for themselves where refugees will be settled. According to Interior Minister de Maizière, financial assistance might be reduced in extreme cases by refusal.
At the last, seventh station of the ecumenical Good Friday procession in Berlin, Syrian refugee Jala Aldebes (in the middle in our picture) described his experience with integration. Within five months he has learned German under guidance, so that he is now able to talk in the language of his host.
Jala had withdrawn from conscription to the Assad army by fleeing; previously, he had supported opposition groups.
Culture connects and reconciles
The European Year of Culture 2016 – as reported – is celebrated in San Sebastian, Spain and Wrocław (Breslau), Poland.
The Events in San Sebastian (Donostia) should highlight especially the role of culture in the coexistence of the citizens, expressed the former mayor, Izagirre. So the preparation was laid on broad shoulders. The basis of all activities are values such as peace, coexistence, social participation, mutual respect and culture as a socially uniting instrument.
From 15th to 22nd April, the Human Rights (Film) Festival takes place, calling up solidarity, justice, equality and other desirable goals. The organiser is the Directorate of Youth and Education. (www.cineyderechoshumanos.com)
Wrocław will be, from 23rd April and for the next 12 months, the “UNESCO — World Book Capital City”. Highlights of the first day are the opening of a Pan Tadeusz Museum and readings of fragments of Shakespeare, who died 400 years ago (the year of his death is 1616). Writers and other artists from several countries are expected for a “European Literature Night”. “Pan Tadeusz” is the title of a national epic poem by Adam Mickiewicz (1798-1855), which is the most read book in Poland after the Bible.
From 9th May, an exhibition about Cardinal Kominek will be shown, who entered into reconciliation in 1965 with his Letter to the German Catholic bishops. His words became famous: “We forgive and ask for forgiveness.”
Much support for Andreas Khol
Among all the candidates for the office of Austrian President, our friend Univ.- Prof. Dr. Andreas Khol (ÖVP and ÖSB), can count the majority of support statements for himself, announced his successor as chairman of the Austrian Seniors’ Association (ÖSB), at Easter. “Khol is leading also with the entries to his Citizens Committee”, added Ingrid Korosec. The first round of voting will take place on 24th April. The ESU will accompany him with best wishes and keeps its fingers crossed for Andreas Khol.
Antonis Demetriades (CY) will be 80
For his “round” birthday on 18th April, the heartiest greetings and congratulations apply to the Vice-president from Cyprus. The jubilarian has proved himself – also as Chairman of the Cypriot Seniors’ Association – always as a good host for ESU-regional conferences of the Mediterranean countries. He took over the presidency of the national Association after the death of Thanos Michael. Antonis is one of the most eager supporters of the reunification of his country. The separation of “Northern Cyprus” under Turkish influence, and isolated internationally, must come to an end finally after 40 years, he stressed again recently in an interview with the Editor. So it is a matter of honour for Antonis that he has pursued diplomatic talks with great interest and hope since years. From time to time, he gives his friends in the ESU Praesidium high-quality information about the state of negotiations, that can be expected ultimately to solve the urgent problem with Ankara.
ESU Vice-president and head of the “Senior Citizens’ Organisation of Cyprus”
The coastal and port city of Larnaca is home to Antonis Demetriades, where there is one of the two international airports in the Republic of Cyprus (the other is in Paphos). His city is rich with places of interest. He likes to guide guests in a church that bears the name of Lazarus. It was built in the 9th century; it became known for woodcarvings from the Baroque period, among other things.
Get Well wishes to Riga
Dr. Guna Putnina, chairman of the Christian Democratic Seniors Latvia, recently finished a prolonged hospital stay. The ESU and the Editor wish her a sincere speedy recovery and thank her for her greetings sent for the Easter feast.
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Editor: ulrich.winz@web.de
Fotos: U.W.
Translated by Margit Hawkes
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